Trading: Corona-Pandemie lässt das CFD-Trading boomen

Handel mit hochspekulativen CFD boomt

Die starke Hebelwirkung der CFD verspricht große Gewinne mit wenig Sicherheitskapital. Im Zuge des Tradingbooms sind auch die riskanten CFD wieder beliebter geworden, ihr Volumen hat sich 2020 nahezu verdoppelt auf 2,09 Billionen Euro. Trotzdem ist Vorsicht geboten: drei Viertel der Privatanleger verlieren beim CFD-Handel Geld.

Aktienboom auch bei gefährlichen CFD

CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren.

In der Corona-Krise haben die Deutschen die Lust am Aktienhandel entdeckt. Gerade Online-Broker und Trading-Apps mit niedrigen Gebühren und Mindestanlagen erleben einen regelrechten Boom. Allerdings hat der Run auf den Handel mit Wertpapieren aller Art auch seine Schattenseiten, denn viele der neuen Anleger haben kaum Erfahrung mit dem Aktienmarkt und laufen Gefahr, beim Trading Verluste zu erleiden. Ein besonders hohes Risiko besteht bei den sogenannten “CFD”, den Differenzterminkontrakten, bei denen Trader auf Kursdifferenzen setzen. Diese Finanzinstrumente sind so gebaut, dass mit vergleichsweise wenig Kapital als Sicherheitsleistung relativ große Gewinne erzielt werden können - aber eben auch große Verluste. Aus diesem Grund werden sie seit gut fünf Jahren verstärkt von der deutschen und europäischen Aufsicht beobachtet, was dazu geführt hat, dass ihr Handelsvolumen bis 2019 um fast die Hälfte sank.

Im Rahmen des anhaltenden Aktienbooms ist das CFD-Volumen nun wieder kräftig gewachsen: laut Medienberichten kam es 2020 fast zu einer Verdopplung auf 2,09 Billionen Euro. Die Zahl der Transaktionen legte um 110 Prozent zu auf 92 Millionen. Damit wurde die Rekordmarke aus dem Jahr 2015 um 30 Prozent übertroffen. Die Zahl der Depots ist mit über 260.000 doppelt so hoch wie vor sechs Jahren.

CFD-Handel: Anleger handeln niedrigere Summen, aber dafür öfter

Die Handelsstruktur der CFD ist im Vergleich zu den Vorjahren relativ gleich geblieben: 80 Prozent der Transaktionen entfielen auf Aktien, rund zehn Prozent auf Devisen und sechs bis sieben Prozent auf Rohstoffe. Bei den Aktienindizes gibt es eine eindeutige Verteilung: mehr als die Hälfte des Volumens fällt dem DAX zu, rund 40 Prozent amerikanischen Indizes. Was sich allerdings geändert hat, ist das durchschnittliche Handelsvolumen: mit 22.684 Euro erreichte es einen neuen Tiefstand. Der Geschäftsführer des CFD-Verbands, Rafael Neustadt sieht den Grund dafür in einem höheren Risikobewusstsein: “Die schnelllebigen Märkte haben augenscheinlich einen Einfluss auf das Trading-Verhalten und die Risikobereitschaft der Anleger”, sagte Neustadt gegenüber der FAZ: “So handeln sie niedrigere Volumina, aber dafür öfter.”

Bei aller Euphorie sollte aber nicht vergessen werden, dass es sich bei CFD um hochriskante Finanzinstrumente handelt, die nur von erfahrenen Tradern genutzt werden sollten. So sind die CFD-Broker auch gesetzlich dazu verpflichtet, den Prozentsatz der Kleinanleger zu veröffentlichen, die Verluste machen – das sind rund drei Viertel.

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